13.07.2002 Off-Road Challenge Bergen Tag 1

in Bergen auf Rügen

In diesem Jahr hatte ich das Glück, als einer von 120 Fahrern an der Offroad-Challenge teilzunehmen. Meine Vorausscheidung fand auf Rügen statt. Bei herrlichem Wetter ging es um 10 Uhr mit dem Briefing los. Es gab zuerst eine  theoretische Einweisung in Begrifflichkeiten und Handlungsweisen im Gelände.

Das theoretisch Erlernte wurde am Geländesimulator (T.O.R.M.) dann noch einmal veranschaulicht. Danach konnte man sich kurz mit den beiden Wettkampffahrzeugen (Nissan Terrano II und Nissan Patrol GR) vertraut machen. Beide Fahrzeuge hatten einen 3l-Dieselmotor. Der Terrano war in der langen Ausführung und Schaltgetriebe zu haben, wohingegen der Patrol mit kurzem Radstand und Automatik zur Verfügung stand. Wir wurden von Instruktoren eingewiesen und konnten dann auch einmal selbst über die Strecke fahren.
Dann wurde es Ernst. Zuerst war ich mit dem Patrol dran. Es mussten 3 Sektionen durchfahren werden, welche eigentlich nicht besonders schwierig waren, aber da der Patrol neben einem recht großen Wendekreis auch noch eine sehr ausladende Karosserie hat, waren die Torabstände von 2,20m schon sehr knapp. Es hieß also zirkeln bis zum abwinken.
Danach ging es dann mit dem Terrano weiter. Auch für diesen war ein Parcours mit 3 Sektionen abgesteckt worden. Hier war für mich die Schwierigkeit, mit dem Schaltgetriebe klar zu kommen, da ich ja von meinem eigenen Terrano nur Automatik gewohnt bin. Die Strecke war insgesamt auch länger und anspruchsvoller. Es gab keine Sektion, in der nicht mindestens 1 Mal rückwärts gefahren werden musste.
Das waren dann die ersten Prüfungen gewesen.  Ich hatte bis hier hin schon ca. 100 Strafpunkte angesammelt und lag damit im Mittelfeld der Teilnehmer.

Gewertet wurde folgendermaßen:
Rückwärts fahren/rollen 5 Strafpunkte
Kugel fällt 10 Strafpunkte
Stange fällt 20 Strafpunkte
Sektionsabbruch 100 Strafpunkte
Die nächste Prüfung fand am T.O.R.M. statt. Man musste mit einem Terrano hinauffahren und dann wurde gekippt. Sobald man der Meinung war, kurz vor dem Kippunkt zu sein, musste man "Stopp" rufen, und das Gerät wurde angehalten. Gewertet wurde, wie weit man an den Kippunkt heran kam. Man wusste zwar, das er bei ca. 46° umfällt und man also bei 45° anhalten sollte. Doch wo sind 45° wenn man keine Anhaltspunkte hatte. Da man mit 0 Punkten aus der Wertung ging, wenn der Kippunkt überschritten wurde, stoppten fast alle viel zu früh.
Als nächstes stand eine Team-Prüfung auf dem Plan. Man musste  per Roadbook über die Insel fahren und dabei einen Checkpoint finden, an dem eine Aufgabe darauf wartete, gelöst zu werden. Wir kamen ganz gut am Checkpoint an und man sagte uns nun was zu tun sei. Situation: "Der linke hintere Reifen ist platt und muss gewechselt werden. Der Wagenheber funktioniert leider nicht. Ihr habt nur diesen Baumstamm und 4 Holzkeile zur Verfügung."  Aufgabe: Wechselt in möglichst kurzer Zeit den platten Reifen. Man musste also dem Baumstamm festkeilen und dann mit dem linken Vorderrad so auf den Stamm fahren, dass das platte Hinterrad in der Luft hing. Nun musste es abgeschraubt werden, und wieder montiert werden. Aber auch das haben wir ganz gut geschafft.
Die letzte Prüfung an diesem Tag, war eine Orientierungsaufgabe. Wir mussten 5 Fragen beantworten, deren Lösungen uns dann den Weg in Form von Marschrichtungszahl und Schrittzahl zu jeweils 2 Stempeln wiesen, die im Gelände versteckt waren. Dazu waren maximal 30 min. Zeit. Als alle auch das geschafft hatten, gab's dann Essen und dann die Siegerehrung. Ich belegte den 9. Platz und bekam die Urkunde und einen OffRoad-Kompass. Für die 5 besten Fahrer dieses Tages ging es dann am Sonntag weiter. Sie musste noch einige Prüfungen meistern um dann den Gesamtsieger auszumachen. Für mich ging es aber auch weiter, nämlich dann mit meinem eigenen Terrano.